Sulcus-ulnaris-Syndrom

Ähnlich wie beim Karpaltunnelsyndrom handelt es sich hierbei um ein Nervenengesyndrom, nur ist diesmal der Nervus ulnaris, der Ellennerv betroffen, und er wird im Bereich des inneren Ellenbogens unter Druck gesetzt. Daß der Nerv dort sehr ungeschützt verläuft, wissen wir alle, als Kinder haben wir bei elektrischen Missempfindungen nach Ellenbogentrauma vom “Musikantenknochen“ gesprochen. Anatomisch handelt sich dabei um eine Knochenrinne, durch die der Ellennerv um den Ellenbogen herumläuft und ungeschützt ist. Bei chronischer Reizung in diesem Bereich kommt es zu Schmerzen und Taubheit besonders von Ring- und Kleinfinger, ferner fällt eine generelle Handschwäche auf. Bei Beklopfen wird ein starkes elektrisches Missempfinden ausgelöst. Bei der Operation in Armbetäubung wird der Ellennerv in seinem Bett dargestellt und freipräpariert, anschließend wird er nur eventuell unter den muskulären Ansatz der Unterarm-Beugemuskulatur verlegt. Arbeitsunfähigkeit besteht je nach Tätigkeit für 4–5 Wochen. Die Risiken sind Bluterguß oder Infektion, bei zu langer Wartezeit bis zur operativen Dekompression ist eine vollständige Heilung eventuell nicht mehr möglich.