Springfinger

Bei der Tendovaginitis stenosans oder dem “Springfinger“ handelt es sich um eine Verengung des A1-Ringbandes, einer ösenartigen Haltestruktur der Beugesehnen. Wird die Beugesehne durch Belastung dicker oder das A1-Ringband enger, kommt es zu starkem Sehnenreiben an der Basis des Fingers beugeseitig, es resultiert eine knotenhafte Veränderung, die zu einem mechanischen Hindernis im A1-Ringband wird. Vergleichend mit einem Knoten in einem Faden, der durch ein Nadelöhr gezogen wird, braucht der Patient mehr Kraft, die Sehne durch das Ringband gleiten zu lassen. Ist die Engstelle überwunden, ist eigentlich zu viel Kraft da, der Finger “springt“. Es ist auch möglich, dass der Finger in einer Position verharrt, sich nicht mehr komplett strecken lässt oder nur wenig beugen. Ebenso kann der Pat. mit einem gebeugten Finger morgens erwachen, den er mit der anderen Hand “geradebiegen“ muß. Diese Manöver sind durchaus schmerzhaft. Ist ein Springfinger erst mal entstanden, bildet er sich von alleine selten zurück. Die Therapie der Wahl ist entweder eine Cortisoninjektion in das betreffende Ringband, was ziemlich schmerzhaft ist und häufig nicht dauerhaft hilft, oder die operative Spaltung des Ringbandes in Armbetäubung. Dieser Eingriff dauert ungefähr 5 Minuten und ist mit einem Schnitt über dem betreffenden Ringband verbunden. Nach Spaltung des Ringbandes wird der Sehnenlauf überprüft und eventuell überschießendes Sehnengleitgewebe entfernt, weil dadurch die Sehnenverdickung entstanden ist. Eine Gipsruhigstellung wäre schädlich, die Finger müssen schnellstmöglich wieder aktiv bewegt werden. Trotzdem ist eine Arbeitsunfähigkeit von 2-3 Wochen zu erwarten. An einem operierten Finger tritt dieses Problem nicht wieder auf, alle anderen Finger können aber noch betroffen werden.