Medizin
Infos zur Chirurgischen Praxisklinik Hofaue von A-Z
An dieser Stelle wollen wir Sie mit einigen Informationen versorgen, die sich im Laufe der letzte Jahre als
interessant und relevant für viele Patienten herausgestellt haben, dazu haben wir mal ein paar Stichworte
gesammelt und Sie können sich aussuchen, was Sie interessiert.
Akupunktur
Die Akupunkturpunkte befinden sich auf sogenannten Leitbahnen des Körpers und wurden zum größten Teil bereits 300 v. Chr. – 100 v. Chr. im bekanntestem Lehrbuch der Akupunktur dem Huangdi neijing „Der Innere Klassiker des Gelben Kaisers„ beschrieben. Die Leitbahnen verlaufen sowohl oberflächlich als auch in der Tiefe des Körpers und bilden ein regelrechtes Netzwerk. In diesem Netzwerk verläuft nach Vorstellung der Akupunkteure das Qi, die Lebensenergie. Ist der Fluss des Qis gestört, manifestieren sich Krankheiten. Bildlich entspricht diese Vorstellung einem Kanalsystem, welches an einer oder auch mehreren Stellen verstopft ist. Vor dem Hindernis staut sich zuviel Wasser, er fließt nicht mehr und wird wie in der Natur sumpfig und faulig. Hinter dem Hindernis befindet sich zu wenig Wasser, das Gebiet trocknet aus.
Über die Akupunkturpunkte hat man Einfluss auf diese „Schleusenhindernisse“, und man kann den Qi-Fluß wieder herstellen. Wie Akupunktur naturwissenschaftlich wirkt, ist bis heute nicht bekannt. Dennoch sollte man sich immer der Tatsache bewusst sein, dass diese Methode seit über 2000 Jahre praktiziert wird, und die Akupunktur hätte diesen Stellenwert nicht erlangt, wenn sie nicht wirksam wäre.
Es gibt verschiedene Akupunkturmöglichkeiten, die sich nach Vorlieben, Sachverstand des Akupunkteurs und nach dem Krankheitsbild des Patienten richtet. Die Ohrakupunktur nach Nogier, die Mundakupunktur nach Gleditsch, die Schädelakupunktur nach Yamamoto, die klassische Körperakupunktur, die energetische Akupunktur, die Leitbahnenakupunktur, die Akupunktur nach Burtsch in der Applied Kinesiology und die Triggerpunktakupunktur um nur einige aufzuzählen.
Bei den verschiedenen Akupunkturdisziplinen zeigen sich immer wieder die gleichen Akupunkturpunkte, es sind genau jene mit überragender Bedeutung in der Akupunktur. Die von den Krankenkassen vor einigen Jahren aufgegebene Gerac-Studie ergab bei den geprüften Krankheitsbildern, wie dem chronischen Rückenschmerz und der Gonarthrose (Verschleißerkrankung des Kniegelenkes) eindeutige Erfolge der Akupunktur gegenüber den üblichen konservativen Vorgehensweisen. Dies war Grund genug für die gesetzlichen Krankenkassen, die Akupunkturkosten für die oben genannten Krankheitsbilder zu übernehmen.
Die gesetzlichen Krankenkassen besitzen Listen der Therapeuten, die erforderliche Qualifikation für die Akupunktur erfüllen. Hier kann man sich informieren. Bei den Privatkassen werden auch andere Krankheiten, wie
z.B. Migräne, HWS-Beschwerden, Schulter-Arm-Syndrome, Tennis- und Golferarm, wenn sie schmerztherapeutisch mit Akupunktur behandelt werden, übernommen. Als Selbstzahler kann der Patient jederzeit die Akupunktur als sogenannte Igel-Leistung in Anspruch nehmen.
Ambulantes Operieren
Sie bekommen bei uns ein Zimmer vor der Operation und nach der Operation ist eine Überwachung gewährleistet, bis Sie sich so wohl fühlen, dass Sie nach Hause gebracht werden können. Die Abläufe sind bei uns standardisiert und alle Hilfsmittel werden Ihnen normalerweise bereits vor der Operation verordnet oder am OP-Tag mitgegeben. Eine Kombinationstherapie von Schmerzmitteln erlaubt Ihnen zuhause eine gute Schmerzbehandlung in vertrauter Umgebung. Auch die Thromboseprophylaxe ist selbstständig einfach durchführbar. Sie bekommen auch hier ein Rezept mit, die erste Spritze erhalten Sie vor der Entlassung.
Anästhesie und Narkose
Chirotherapie
Chirotherapie wird im Volksmund gerne mit dem Begriff „ Einrenken ‘‘ verbunden. Dies hat einen geschichtlichen Hintergrund, da man die chirotherapeutisch Tätigen im mittleren Westen und in England des 19. Jahrhunderts als „bone setter‘‘ bezeichnete. Chirotherapie wird heute eher als Manuelle Medizin beschrieben, aber dennoch bezeichnen beide Begriffe eine Heilkunde, die mit den Händen ausgeführt wird. Sowohl das griechische Wort „cheir“ als auch das lateinische Wort „manus“ bedeuten Hand.
Bereits vor 4000 Jahren wurde in Thailand diese Heilkunst praktiziert und auf Plastiken belegt. Ebenso im alten Ägypten und in der Antike des Hippokrates. Auch in den Schriften bedeutender Ärzte wie Galen, Celsus und Oribasius werden Techniken der Manuellen Therapie erwähnt. In Vergessenheit geriet diese Behandlungsform im Zeitalter der Pest, möglicherweise aus Angst der Ärzte vor Hautkontakten. Eine Renaissance erfuhr die Manuelle Medizin dann im 19. Jahrhundert.
In Amerika entwickelten sich zwei Hauptströmungen. Die Osteopathie, vorgestellt 1874 von dem Arzt Andrew Taylor Still (1828–1917) und die Chiropraktik, die ihren Anfang mit dem Gemischtwarenhändler Daniel David Palmer (1845–1913) nahm. In England bereiteten ebenfalls zwei außergewöhnliche Persönlichkeiten den Boden für den Einzug der Manuellen Medizin in die etablierte medizinische Gemeinschaft: Menell und Cyriax, beide Humanmediziner sind Verfasser von vielen Lehrbüchern .
Heute ist die Manuelle Medizin nicht mehr wegdenkbar, da sie in vielen Bereichen mit unterschiedlichen Techniken zur Heilung von Patienten beiträgt. Besonders weiche Techniken (also nicht die Manipulationstechniken s. u.) haben zum holistischen Gesamtkonzept beigetragen. Die Manipulationstechniken, im Volksmund noch als Einrenkmanöver bezeichnet, haben nach wie vor ihre Berechtigung, da sie schnell die Normalisierung der krankhaften Gewebestrukturen herbeiführen können.
Begriffe mit mechanistischen Vorstellung wie: „Wirbelsubluxation“, „herausgesprungener Wirbel“, „Wirbelverrenkung und Wirbelfehlstellung“ sind nicht mehr zeitgemäß, da sie dem wissenschaftlichen Kenntnisstand von heute nicht mehr entsprechen. Das Geräusch, welches nicht immer provozierbar ist, wird als Kavitationsphänomen beschrieben und ist nur hypothetisch beschrieben. Eine vollständige wissenschaftliche Erklärung gibt es bis heute nicht. Die gängigen Hypothesen können nachgelesen werden.
Bei der Manipulation kommt es auch nicht zu einem Einrenken von Gelenksstrukturen, sondern hier greifen neurophysiologische Besonderheiten in den Regelkreis der Verschaltungen zwischen Muskulatur und des Zentralnervösen Systems ein. Ohne ins Detail zu gehen, die Geschwindigkeit dieses Manipulierens spielt eine entscheidende Rolle.
Der Begriff der Gelenkblockierung wird mehr und mehr ersetzt durch den Begriff einer Funktionsstörung in einem Gelenk. Es gibt verschiedene Vorstellungen, was das strukturelle Substrat dieser Störung sein könnte. Es verdichten sich aber immer mehr Anhaltspunkte für eine Störung des Regelkreises; spinales ZNS (Zentrales Nervensystem im Rückenmark) – Muskulatur, mit all seinen Messfühlern – spinales ZNS. Dieser Regelkreis bezieht zudem das supraspinale ZNS ( das Gehirn ) und das vegetative Nervensystem (das Nervensystem, welches Atmung, Kreislauf, Schwitzen, Blutdruck u.s.w. kontrolliert) mit ein. Die entscheidende Regelgröße in dieser spezifischen Relaisschaltung ist der Tonus ( Spannungszustand ) der Muskulatur. Dies erklärt auch den Umstand, dass man in Stresssituationen anfälliger für Gelenkfunktionsstörungen ist.
Da in diesem Regelkreis auch das vegetative Nervensystem eingebunden ist, erklären sich die vielfältigsten Symptome, die man einer Gelenkstörung zunächst nicht zuschreiben würde. Beispiele hierfür: Schwindel, Herzrasen, Globusgefühl ( Kloß im Hals ), Schluckauf, Reizhusten, Atemnot, Magenschmerzen, Verstopfungen, Missempfindungen der Extremitäten, …
Neben der Behebung von Gelenkfunktionsstörungen, ist auch das Erkennen von muskulären Ungleichgewichten (Dysbalancen), die als Ursache von Gelenkstörungen in Frage kommen, wichtig. Gründe für das Verursachen von muskulären Dysbalancen können sein: Fehlbelastung durch unterschiedliche Beinlänge, unterschiedlich große Beckenhälften, unbehandelte Fußdeformitäten, stereotype Zwangshaltung in Freizeit, Sport oder Beruf. Beeinträchtigungen von Gelenkfunktionen z. B. durch strukturelle Schädigungen wie Arthrose, Meniskusläsionen oder Muskelrupturen in der Schulter.
Ferner sollte der Manualtherapeut ein Übungsprogramm erstellen können, um ein Rezidiv (Wiederauftreten einer Erkrankung) zu verhindern.
IGel-Leistungen
IGel steht für „Individuelle Gesundheitsleistungen“, das sind Leistungen die nicht von der Kasse bezahlt werden. Aufgrund der unzureichenden Kostenübernahme von gesetzlichen Krankenkassen werden zunehmend Leistungen als IGel-Leistungen angeboten.
Information
Das Wichtigste für uns als Ärzte und Sie als Patienten ist es, dass jeder, ausreichend über sein Problem informiert ist und weiß, wie es besser weitergehen kann. Wenn man sich darüber klar werden soll, dass eventuell eine Operation die Beschwerden verbessern kann, dann kann das selbst bei klarer Sachlage und gutem Gespräch nicht unter 15 Minuten passieren. Da vieles davon für Sie neue Informationen sind und man sich das nicht merken kann haben wir Informationsmaterial im Internet auf unserer Webseite bereitgestellt. Sie werden so über organisatorische und medizinische Abläufe und z.B. über die einzelnen Erkrankungen und die Nachbehandlung informiert. Natürlich geht es auch im Falle einer Operation oder Behandlung nicht ohne Papier,
Konservative Behandlungsarten und alternative Verfahren
Das wichtigste an einer Operation ist die richtige Indikation also eine ausreichende Begründung, warum bei gewissen Symptomen eine Operation bessere Chancen auf Besserung verspricht, als die weitere abwartende konservative Behandlung. Es gibt eine alte Grundregel in der Chirurgie, die immer noch Gültigkeit hat:
„Ein guter Chirurg ist nur der, der auch weiß, was man nicht operieren sollte“.
Deshalb ist es sehr wichtig viel Erfahrung mit der konservativen Behandlung von Krankheitsbilden zu haben, um alle Alternativen besprechen zu können.
Da gibt es natürlich neben der klassischen Krankengymnastik, medikamentöser Therapie (Schmerzmittel) und Injektionsverfahren eine Vielzahl von Alternativen, die oft im Vergleich nicht gut wissenschaftlich untersucht sind, aber bei manchen Erkrankungen eine gute Alternative sind und sicherlich in vielen Fällen die Heilung unterstützen.
In unserer Praxis machen wir gute Erfahrungen mit Akupunkturbehandlung. Andere Verfahren sind die Stosswellentherapie, Ultraschallbehandlung, die Homöopathie, Chiropraktische Behandlung, Osteopathie und v. a. mehr. Wir halten es da mit dem alten Spruch: „wer heilt hat Recht“ und es ist nicht immer der Chirurg.
Wichtig ist es in diesem Zusammenhang auch den normalen Verlauf von Symptomen und Beschwerden bei den unterschiedlichen Erkrankungen zu kennen. Es ist z.B. unserer Erfahrung nach so, dass viele Erkrankungen gerade im Schulter- oder Ellbogenbereich nach 4-6 oder sogar mehr Monaten wieder abklingen, weil der Körper durchaus in der Lage ist mit einer notwendigen Entzündungsreaktion wieder einen stabilen Zustand herzustellen. Beispiel dafür sind der Tennisellbogen, viele Überlastungsbeschwerden bei Sportlern (Achillessehne, Kniescheibensehne) an der Schulter das sogenannte Impingement, Rotatorenmanschettenrisse und die Schultersteife oder auch manche Arthrosen. Wir warten daher bei vielen Erkrankungen mit entsprechender begleitender Therapie 4-6 Monate ab und sehen, dass mindestens ein Drittel der Patienten keine Operation benötigen.
Da viele Patienten bereits mit anderen Ärzten gesprochen haben, wissen wir, dass die operative Behandlung vielerorts viel aggressiver gehandhabt wird, wir sehen darin nur bei bestimmten Erkrankungen einen Vorteil. Wir empfehlen Ihnen dann eine Operation, wenn wir Sie in unserer eigenen Familie auch empfehlen würden. Natürlich ist es immer wichtig, insbesondere die berufliche und familiäre Situation zu sehen. Durch die vielen Arbeitsunfälle, die wir behandeln ist das ein sehr vertrautes Thema für uns und gerade die Belastung am Arbeitsplatz kann den Operationszeitpunkt stark verändern.
Krankenkassen
Jeder bezahlt in Deutschland einen beträchtlichen Krankenkassenbeitrag entweder an eine gesetzliche Krankenkasse oder eine Privatkasse und erwartet eine entsprechende medizinische Leistung im Krankheitsfall.
Aufgrund der Überalterung der Gesellschaft und den extremen Kostensteigerungen in der medizinischen Versorgung (z.B. technische Ausstattung mit MRT oder CT, Intensivmedizin, moderne Medikamente etc.) mit entsprechend gestiegenen Ansprüchen gibt es ein zunehmendes Missverhältnis zwischen Leistung und Kostenerstattung insbesondere im Bereich der gesetzlich Versicherten. Als Beispiel zur Orientierung sei hier die Kostenerstattung für Sie als chirurgischen Patienten pro Quartal genannt. Wir erhalten pro Patient momentan ca. 25 € inklusive Röntgenbild – egal wie oft Sie behandelt werden. Operative Leistungen sind selbstverständlich davon ausgenommen. Mit dieser Vergütung ist es schwer eine Medizin auf dem von uns und von Ihnen gewünschten Niveau zu erbringen.
Das führt in vielen Bereichen der Medizin zur Verschlechterung der Behandlung durch Verschiebung der Behandlung ins nächste Quartal, Wartezeiten, schlechte Information und Behandlung und zur zunehmenden Zuzahlungspflicht für nicht gedeckte Leistungen. Die Zweiklassenmedizin ist eine Realität, der jeder im Gesundheitssystem begegnet.
Als Patient werden Sie zunehmend mit diesen Folgen konfrontiert, wir versuchen dies für Sie transparent zu machen und die für Sie nachteiligen Folgen zu minimieren.
Kritik und Feedback
Uns interessiert es nicht nur, wenn alles gut läuft (Lob hören wir natürlich auch gerne), sondern gerade auch wenn Dinge nicht wie vorgesehen laufen. In einem Praxisbetrieb mit 5 Ärzten und zwei Standorten, bis zu 200 Patienten pro Tag, 15 -20 Operationen und der Akutversorgung von frischen Verletzungen und akuten Krankheitsbildern und somit vielen Patienten, die ohne Termin kommen sind manchmal Wartezeiten und Probleme im Ablauf bei aller Organisation nicht zu verhindern. Sie können davon ausgehen, dass etwas Unvorhergesehenes bei einem anderen Patienten aufgetreten ist und wir versuchen das Problem, auch wenn es mal mehr Zeit kostet sofort zu lösen.
Die Rückmeldung (auf neudeutsch Feedback) darüber macht es uns möglich zu lernen und Dinge zu verbessern. Unsere heutige Erfahrung sind immer auch die Fehler von gestern. Für uns ist gegenseitiges Vertrauen eine unverzichtbare Grundlage der Zusammenarbeit in der Behandlungsphase und das ist ohne Ehrlichkeit und Integrität nicht zu haben. Dazu ist es auch manchmal nötig unangenehme Wahrheiten (für beide Seiten) auszusprechen und einen Konflikt auszuhalten. Bei uns passieren manchmal Fehler im Ablauf und der Organisation oder auch während oder nach Operationen. Wir gehen mit unseren Komplikationen (z.B. Infektionen, Reoperationen usw.) sehr offensiv um und werden Sie immer über alles informieren. Wenn Sie trotzdem das Gefühl haben nicht ausreichend beraten oder versorgt zu sein, haben wir auch keinerlei Probleme damit Sie an ein anderes Zentrum zu schicken, damit Sie sich eine Zweitmeinung einholen können.
Bitte sprechen Sie mit uns, wenn Sie Vorschläge zur Verbesserung oder berechtigte Kritik haben. Jeder Betrieb wie unserer ist immer in einem kontinuierlichen Veränderungsprozesse und hoffentlich lernfähig. Wir hoffen auf Ihr Verständnis.
Magnetresonanztomographie oder MRT (=Kernspin)
Die MRT ist ein exzellentes Verfahren Weichteile (z.B. innere Organe, Muskulatur etc.) mit hoher Auflösung darzustellen. Insbesondere die Sehnen- und Kapselanteile und den Knorpel von Gelenken kann man sehr gut darstellen und mit einer hohen Treffsicherheit Diagnosen bestätigen. Leider ist die Darstellung des Knochens nicht so gut, daher kann man nicht immer auf ein Röntgenbild verzichten.
Es gibt allerdings viele Erkrankungen, bei denen uns die MRT nicht viel weiterhilft oder nicht notwendig ist. Es ist sehr häufig so, dass zwar Veränderungen da sind (ab einem Alter von 30 Jahren fast unvermeidlich), diese aber nicht ausschließlich für Ihre Probleme verantwortlich sind. MRTs werden heute oft unnötigerweise durchgeführt, wir versuchen hier verantwortlich mit dieser Ressource umzugehen, insbesondere auch, um die Wartezeiten für die wichtigen Indikationen kurz zu halten. Häufig kann die Ultraschalldiagnostik kombiniert mit der klinischen Untersuchung dieselben Informationen liefern.
Operation
Das wichtigste an einer Operation ist neben der technisch korrekten Ausführung die richtige Indikation also eine ausreichende Begründung, warum bei gewissen Symptomen eine Operation bessere Chancen auf Besserung verspricht, als die weitere abwartende konservative Behandlung.
Durch unsere jahrelange Tätigkeit an großen Zentren als Fachärzte und Oberärzte haben wir die Routine und Erfahrung durch mehrere tausend Eingriffe. Wir bieten modernste OP-Methoden an und sind durch unsere Spezialisierung immer vertraut mit aktuellen Entwicklungen und Fortschritten im jeweiligen Gebiet.
Durch das Vorgespräch in der Sprechstunde, das mitgegebene Informationsmaterial und das Aufklärungsgespräch versuchen wir die Operation und das Drumherum wie Nachbehandlung usw. in verständlicher Sprache zu erklären, so dass Sie alle Vorgaben für die Operation und die Nachbehandlung verstehen.
Am Tag vor dem OP-Termin werden Sie telefonisch über die ungefähre OP-Zeit informiert, so dass Sie etwa 1 Stunde vorher nüchtern (6 Stunden ohne Nahrung) kommen können und eines unserer Patientenzimmer zugewiesen bekommen. In diesem Zimmer werden sie nach der Operation durch unser OP-Personal betreut, bis Sie meist nach 1-3 Stunden durch Ihre Begleitperson wieder nach Hause gebracht werden können oder selbst nach Hause gehen. Ausreichend Schmerzmittel und die Kühlung mit Eis und entsprechende Hilfsmittel zur Ruhigstellung werden bereits vorher bereitgestellt (z.B. durch ein Rezept für die Apotheke oder ein Sanitätshaus).
In unserer Praxisklinik haben wir einen modern ausgestatteten Operationssaal und insgesamt 3 Eingriffsräume für kleinere Eingriffe. Es werden im Jahr über 2300 ambulante Eingriffe durchgeführt, außerdem sind wir als Operateure noch durch eine Kooperation im Bethesda Krankenhaus tätig, um dort auch größere Eingriffe durchzuführen. Viele Eingriffe, die früher in stationärem Aufenthalt durchgeführt wurden sind heute problemlos ambulant möglich. Selbstverständlich arbeiten wir mit den Kollegen in vielen umliegenden Häusern zusammen, so dass wir Sie bei entsprechender Notwendigkeit in gute Hände überweisen können.
Wir sind nach der Operation durch unsere Notfallnummer immer für Sie erreichbar, falls einmal Schmerzen vermehrt auftreten oder eine andere Komplikation auftritt.
Physiotherapie
Ein guter Therapeut ist bei vielen Beschwerden, z.B. bei Rücken- aber auch bei Schulter- oder Knieproblemen wirklich oft die halbe Miete, egal ob dadurch, dass eine Operation gar nicht erst notwendig wird oder nach einer Operation. Das Schultergelenk z.B. reagiert sehr empfindlich mit schmerzhaften Einschränkungen der Beweglichkeit und da ist es enorm wichtig unter Anleitung das Beste an Kraft und Beweglichkeit herauszuholen ohne zu sehr in den Schmerz hineinzutrainieren. Viele Therapeuten haben eine Zusatzausbildung (z.B. Osteopathie) und kombiniert mit viel Erfahrung sind sie oft ein sehr wertvoller Begleiter bei schmerzhaften Funktionsstörungen.
Insbesondere nach Operationen ist es von Patient zu Patient sehr unterschiedlich, wie schnell die schmerzarme Belastbarkeit und das „nachts schlafen können“ wieder funktioniert. Wenn das beim Nachuntersuchungstermin nach 6 Wochen schon so ist, dann freuen wir uns mit Ihnen. Bei etwa der Hälfte der Patienten dauert es allerdings 3-4 Monate, bei z.B. künstlichem Gelenkersatz oder Sehnenrekonstruktionen am Knie oder der Schulter oder bei komplexen Frakturen sind es oft auch 12-18 Monate in denen eine Besserung immer noch möglich ist.
Leider ist es im ambulanten Bereich bei Kassenpatienten aufgrund der Vorgaben der gesetzlichen Krankenkassen sehr schwierig für uns Chirurgen ausreichend Physiotherapie zu verordnen, da wir nur eine limitierte Menge im Quartal verordnen können. Bei einer Verordnung von sechsmal Krankengymnastik pro Besuch und 2-3 Übungseinheiten pro Woche kommt man da nicht so weit. Deshalb ist es heute extrem wichtig, dass Sie lernen selbstständig zuhause 2-3 mal täglich für 15-20 Minuten die erlernten Übungen durchzuführen, der Physiotherapeut ist dann eher der Trainer, der Sie zum Üben anleitet und kontrolliert.
Um hier den Therapeuten nach der Operation möglichst genau mitzuteilen, wie die Beweglichkeit und die Aktivität in den ersten 6 Wochen eingeschränkt ist, bekommen Sie in z.B. nach Schulteroperationen ein Nachbehandlungsprotokoll mit, dass individuell für Sie angefertigt wird. Wir versuchen eng mit den Therapeuten in der Region zusammenzuarbeiten und bei Rückfragen wird auch öfters mal telefoniert.
Röntgen oder eine Computertomografie (CT)
Selbstzahler
Unser ethischer Anspruch ist es grundsätzlich, dass die chirurgische Behandlung in der Sprechstunde und im Operationssaal immer den höchsten Ansprüchen genügt, unabhängig vom Versicherungsstatus. Als selbstzahlender Patient haben Sie die Möglichkeit einen Termin außerhalb der Sprechstunden für Kassenpatienten zu bekommen. Die Wartezeiten können wir dadurch auf ein Minimum begrenzen.
Selbstzahlende Patienten haben in unserer Praxis wie in allen Bereichen der medizinischen Versorgung eine wichtige Bedeutung, die wir auch ganz offen kommunizieren. Durch die bessere Leistungsvergütung bei diesen Patienten ist es uns möglich auch Kassenpatienten dieselbe medizinische Leistung anzubieten, auch wenn Sie durch die gesetzlichen Krankenkassen in vielen Fällen unterfinanziert ist.
Wir glauben, dass das ein wichtiger Beitrag ist, um die Versorgungsqualität für alle Patienten hoch zu halten auch mit begrenzten Ressourcen und wir würden uns freuen, wenn Sie das unterstützen. Privatkliniken sind selbstverständlich ein sehr gutes Angebot, Sie übernehmen allerdings keinerlei Verantwortung für die Basisversorgung der Bevölkerung und sind rein betriebswirtschaftlich ausgerichtet.
Spezialgebiete
Man kann nie alles machen und auch nicht über alles Bescheid wissen. Bedingt durch unsere Ausbildung können wir einige Spezialgebiete der Unfallchirurgie bzw. Orthopädie anbieten und auch das damit verbundene operative Spektrum. Ein Großteil der Eingriffe wird arthroskopisch (Gelenkspiegelung oder auch „Schlüssellochchirurgie“) durchgeführt.
Beispiele sind:
- Akupunktur
• Arthroskopische Chirurgie (Ellbogen, Schulter, Oberes Sprunggelenk, Knie)
• Endoprothetik (Knie und Schulterprothesen)
• Handchirurgie
• Hernienchirurgie
• Kniechirurgie
• Plastisch-ästhetische Chirurgie
• Schulterchirurgie
• Unfallchirurgische und orthopädische Operationen
• Sporttraumatologie
Spritzen oder Infiltrationen
Oft löst der Vorschlag einer Spritze keine Begeisterung aus, es sei denn Sie haben schon gute Erfahrungen damit gemacht und sind darauf vorbereitet. Vielleicht waren Sie auch schon monate- oder jahrelang beim anderen Orthopäden, Chirurgen oder Ihrem Hausarzt und haben viele Spritzen in alle möglichen Körperteile hinter sich und Sie fragen sich wieso Sie sich das jetzt noch mal antun sollen. Unsere Erfahrung bei vielen entzündlichen Veränderungen in der Schulter (Schultersteife, Impingement, Sehnenschäden, Arthrose), aber auch am Ellbogen, Knie oder im Rückenbereich ist, dass es uns bei über 90% der Patienten gelingt den vorhandenen Schmerz mit einem lokalen Betäubungsmittel (wie beim Zahnarzt) zumindest zum Teil auszuschalten und dadurch die Information zu bekommen, die wir dringend brauchen: wo kommt der Schmerz genau her? Bei allen entzündliche Prozessen bieten wir an Ihnen etwas Cortison mit zu verabreichen, da das in 50-70% über 3-6 Wochen Ihnen eine deutliche Schmerzlinderung verschafft und Sie vielleicht etwas Schmerzmittel sparen können, was sicher Ihrem Magen gut tut.
Wir schlagen Ihnen die Infiltration auch vor, wenn Sie das bei den vorbehandelnden Ärzten nicht funktioniert hat, weil bei manchen Erkrankungen einfach die Erfahrung einen Unterschied macht. Wir können aber ein „Nein“ auch gut akzeptieren. Wichtig ist es uns über Allergien gegen Medikamente zu informieren.
Termine
Wir möchten gerne, dass Sie erstens schnell einen Termin bekommen, wenn Sie einen brauchen und zweitens dass Sie innerhalb einer Stunde drankommen, wenn Sie zu einer bestimmten Zeit eingeladen worden sind.
Das gelingt in 90% der Fälle, meistens sogar unterhalb 30 Minuten.
Wir warten auch nicht gerne und es ist uns völlig klar, dass es schönere Dinge gibt, als in einer Arztpraxis zu sitzen. Wir möchten Sie daher schon mal um Verständnis bitte, wenn es mal wieder länger wird und Sie nichts zu lesen dabei haben und Ihnen die Gründe erklären.
Wir sind eine große chirurgische Praxis mit 5 Ärzten und bis zu 200 Patienten und können unsere Notfalleingriffe bzw. dringenden Operationen nicht immer aussuchen und v. a. nicht planen. In jeder Sprechstunde kommen Patienten, die frische Verletzungen oder akute Schmerzen haben und die wir nicht warten lassen können und wollen. Wir haben außerdem an den Sprechstundentagen auch ein normales Operationsprogramm mit täglich 15-20 Operationen und manchmal brauchen wir ganz im Interesse des Patienten eben etwas länger als geplant. Und dann sind da noch die ganz normalen Dinge des Lebens: Urlaub, Krankheit, Fortbildung und, und, und …
All das können wir nicht immer kompensieren, weil wir v. a. vermeiden möchten, dass noch längere Wartezeiten auf einen Termin in unseren Sprechstunden entstehen und dann trifft es Sie einfach – Sie müssen warten und das kann mal eine Stunde oder seltener länger sein. Wir möchten Sie da um Verständnis bitten, aber auch um klare Rückmeldung, wenn etwas schief gelaufen ist. Es gibt dann nur noch eine gute Nachricht: wir sind auch noch da und werden versuchen Sie umfassend und zufrieden stellend zu versorgen.
Ultraschalluntersuchung (=Sonografie)
Bei uns gehört zu einer Erstuntersuchung oft eine Ultraschalluntersuchung, die ohne jede Strahlung auskommt.
Durch die stetige Weiterentwicklung der Technik können wir heute Veränderungen im Millimeterbereich gut darstellen und die Diagnosen mit hoher Treffsicherheit stellen.
Diese Untersuchung hat den Vorteil, dass man z.B. die Schulter während der Untersuchung bewegen kann (dynamische Untersuchung) und dass man den Vergleich mit der anderen Schulter hat, die als gesunder Vergleich dient. Zusätzlich machen wir manche Infiltrationen unter Ultraschallkontrolle, um kleinere Strukturen einfach besser zu treffen. Ein gutes Röntgenbild und ein Ultraschall ersparen einem in den meisten Fällen die aufwändigere MRT-Diagnostik.
Untersuchung
Das A und O für die Entscheidung darüber was Sie haben und wie die Behandlung sinnvoll weitergeführt wird, ist neben der Entstehungsgeschichte Ihrer Beschwerden die klinische Untersuchung. Keine andere Untersuchungsmethode bringt mehr als die gründliche körperliche Untersuchung mit Aufsuchen der Schmerzpunkte, dem passiven und aktiven Bewegen und vielen bewährten Tests, die wir Sie durchführen lassen. Leider sind es oft gerade die Schmerzen, die uns Hinweise geben und da bitten wir auch um Nachsicht – Chirurgen sind nicht die Sanftesten …
Magnetresonanztomographie oder MRT (=Kernspin)
Die MRT ist ein exzellentes Verfahren Weichteile (z.B. innere Organe, Muskulatur etc.) mit hoher Auflösung darzustellen. Insbesondere die Sehnen- und Kapselanteile und den Knorpel von Gelenken kann man sehr gut darstellen und mit einer hohen Treffsicherheit Diagnosen bestätigen. Leider ist die Darstellung des Knochens nicht so gut, daher kann man nicht immer auf ein Röntgenbild verzichten.
Es gibt allerdings viele Erkrankungen, bei denen uns die MRT nicht viel weiterhilft oder nicht notwendig ist. Es ist sehr häufig so, dass zwar Veränderungen da sind (ab einem Alter von 30 Jahren fast unvermeidlich), diese aber nicht ausschließlich für Ihre Probleme verantwortlich sind. MRTs werden heute oft unnötigerweise durchgeführt, wir versuchen hier verantwortlich mit dieser Ressource umzugehen, insbesondere auch, um die Wartezeiten für die wichtigen Indikationen kurz zu halten. Häufig kann die Ultraschalldiagnostik kombiniert mit der klinischen Untersuchung dieselben Informationen liefern.